Fernwärme in Sursee dank neuer Energiezentrale

Ein Meilenstein im Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung in Sursee ist geschafft: Die neue Energiezentrale Isebahn-Vorstadt bei der fenaco Genossenschaft ist nach einjähriger Bauzeit nun einsatzbereit. Am 26. November 2022 fand die offizielle Eröffnung durch die Wärmeverbund Sursee AG statt. Die Zentrale verfügt über eine Gesamtleistung von vier Megawatt und wird die Isebahn Vorstadt mit umweltschonender Fernwärme versorgen.
26.11.2022

Das ist eine Medienmitteilung von ewl – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

An der offiziellen Eröffnung der Energiezentrale am 26. November 2022 gab es allen Grund zur Freude: «Dank der neuen Energiezentrale Isebahn-Vorstadt auf dem Areal der fenaco Genossenschaft können wir die Abwärme des fenaco-Betriebs von nun an sinnvoll nutzen», sagte Claudio Ganassi, Geschäftsführer der Wärmeverbund Sursee AG. Die industrielle Abwärme wird künftig nachhaltig genutzt: Sie dient als Fernwärme zum Heizen von Gebäuden und zur Aufbereitung von warmem Wasser.

Erste Kunden sind angeschlossen 

Fünf Millionen Franken hat die Wärmeverbund Sursee AG bereits in die Energiezentrale Isebahn-Vorstadt investiert. Die Planungs- und Bauzeit dauerte zwei Jahre. Nun ist die Zentrale mit einer Gesamtleistung von vier Megawatt einsatzbereit. Erste Kundinnen und Kunden heizen bereits mit der lokalen Fernwärme. Einfamilienhäuser und Einzelgeschäfte gehören ebenso zu den angeschlossenen Gebäuden wie Mehrfamilienhäuser und Geschäftskomplexe. Claudio Ganassi: «Uns ist es ein Anliegen, dass wir mit der Abwärme im Quartier die Wohnbevölkerung und das Gewerbe gleichermassen versorgen können.»

Lokal und umweltschonend

Indem der Wärmeverbund die Abwärme nutzt, wird das Heizen mit Fernwärme ökologisch. Gegenüber fossilen Energieträgern lassen sich die CO2- und Schadstoff-Emissionen deutlich reduzieren, so Ganassi. «Zudem wird die Wärme dort genutzt, wo sie entsteht. Nämlich bei den Häusern in der Nähe der fenaco, wo auch die Energiezentrale steht.» Lange Transportwege und hohe Transportkosten von üblichen Energieträgern entfallen, wenn die Produktionsstätte von Wärme in der Nähe liegt.

Eine Verbundlösung für die nachhaltige Energiezukunft

Ziel der Wärmeverbund Sursee AG ist es, in Sursee eine ökologische und möglichst CO₂-neutrale Wärme- und Kälteversorgung mittels Verbundlösungen zu realisieren. Hierfür haben sich die Stadt Sursee, die Korporation Sursee und ewl energie wasser luzern im Jahr 2020 zur Wärmeverbund Sursee AG zusammengeschlossen. Auch die Erstellung und der Betrieb der erforderlichen Produktionsanlagen gehören zum Zweck des Wärmeverbunds.

Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsidentin von Sursee, hebt die Eröffnung der Energiezentrale als bedeutenden Meilenstein hervor: «Mit der Inbetriebnahme der Zentrale sind wir unserem Ziel einen grossen Schritt nähergekommen. Als zertifizierte Energiestadt strebt die Stadt Sursee eine stetige Verbesserung der Energie- und Klimabilanz an. Daher ist die aktive Förderung einer nachhaltigen und möglichst CO2-neutralen Wärme- und Kälteversorgung von grosser Bedeutung.» Im Gebiet Isebahn Vorstadt setzt der Wärmeverbund dafür auf Fernwärme. «Fernwärme eignet sich hier mit der vorhandenen industriellen Abwärme und dem Raum für die Energiezentrale auf dem fenaco Areal ideal», ist die Stadtpräsidentin überzeugt. Entsprechend wird das Gebiet aktuell als erstes Teilprojekt des Wärmverbunds mit einem Fernwärmenetz erschlossen.

Langfristige Planung für den gesamten Raum Sursee

Gleichzeitig richtet die Wärmeverbund Sursee AG den Fokus auf den gesamten Siedlungsraum Sursee. Dafür prüft sie diverse ökologische Energiequellen, beispielsweise Energieholz. «Aktuell sind wir auf Standortsuche für eine Holzenergiezentrale im nördlichen Siedlungsgebiet», sagt Geschäftsführer Claudio Ganassi. Eine solche ist die Grundlage, um künftig auch mit Holz zur erneuerbaren Energie in Sursee beizutragen. «Wir wollen das Potenzial an Energiequellen möglichst gut ausschöpfen und damit einen nachhaltigen Energiemix erreichen.» (ewl-luzern)