Fehlende Winterenergie wirkt preissteigernd

Seit 2018 beliefert EWA-energieUri alle Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung mit dem Basisprodukt 100 % URstrom aus Urner Wasserkraft. Dieses Qualitätsversprechen gilt auch in Zukunft. Wichtig ist dabei zwischen der physikalischen Stromlieferung und der Stromqualität zu unterscheiden.
20.09.2022

Das ist eine Medienmitteilung von EWA-energieUri – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder

 

Durch den Aus- und Zubau der lokalen Urner Stromproduktion aus einheimischer Wasserkraft profitieren seit vier Jahren alle Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung von EWA-energieUri von den nachhaltigen und erneuerbaren URstrom-Produkten. Wichtig ist jedoch zwischen physikalischer Stromlieferung (1/4h-Bilanzierung) und der Stromqualität (Jahresbilanzierung), d.h. der Art wie Strom erzeugt wird, zu unterschieden. Physikalisch ist Strom immer gleich, egal ob er aus Wasserkraftwerken, Windanlagen, PV-Anlagen oder Kernenergie stammt. Jedoch bei der Stromqualität gibt es Unterschiede. Beim URstrom-Basisprodukt ist die Stromqualität zu 100 % aus Urner Wasserkraft. Dies wird mittels Qualitätsnachweisen bei der Stromproduktion in den Urner Wasserkraftwerken für jede produzierte Kilowattstunde Strom bescheinigt.

Jahresbilanzierung bei der Stromqualität

Bei der Stromqualität, kurz HKN (Herkunftsnachweise) sind Menge und Herkunft jeder Kilowattstunde vermerkt. Die HKN verpassen der Stromqualität damit ein unverkennbares Merkmal, ähnlich einem Fingerabdruck. Die HKN werden jährlich bilanziert und beim Verbrauch durch die Kundinnen und Kunden dann auch entwertet. Das Entwerten verunmöglicht, dass dieselbe Stromqualität mehrfach verkauft würde. Dank der Mehrproduktion der eigenen Wasserkraftwerke im Sommer und dank zusätzlichen HKN aus anderen Urner Wasserkraftwerken wie z.B. der Reusskaskade kann EWA-energieUri so in der Jahresbilanz sicherstellen, dass alle URstrom-Kunden auch die 100 % URstrom-Stromqualität erhalten. Bei dieser Gesamtjahresbilanzierung handelt es sich um ein typisches Standardverfahren, welches in der gesamten Schweiz so angewendet und jährlich mit dem HKN-System von Pronovo (Swissgrid) schweizweit nachgewiesen wird.

Strompreiserhöhung trotz 100 % URstrom leider unumgänglich

Da Laufwasserkraftwerke im Sommer mehr Strom produzieren als im Winter, benötigt EWA-energieUri für die physikalische Stromlieferung (1/4 h-Bilanzierung) im Winter zusätzliche Energie, welche von anderen Kraftwerken eingekauft werden muss. Während die Gestehungskosten der EWA-energieUri eigenen Kraftwerke stabil geblieben sind und keine Mehrkosten verursacht haben, muss für die zugekaufte Energie der Grosshandelsmarktpreis bezahlt werden. Dieser Preis hat sich insbesondere aufgrund des Ukraine-Konflikts in der Grössenordnung um den Faktor 10-12 erhöht, was sich wiederum negativ auf die Fremdenergiebeschaffungskosten von EWA-energieUri auswirkt. Die nun notwendige Strompreiserhöhung deckt somit die höheren Kosten der massiv teureren Fremdenergiebeschaffung aus anderen Kraftwerken. Die Preisanpassungen gelten, wie bei EWA-energieUri seit Jahren üblich, immer per 01. Oktober. Aufgrund Vorgaben des Bundes erfolgt die Preiskommunikation in der ganzen Schweiz jeweils per 31. August.

Saisonale Speicherkraftwerke und Kernenergie wirken preissenkend

Die schweizweiten und auch regional teilweise markanten Unterschiede bei den jeweiligen Strompreiserhöhungen entstehen vor allem durch den unterschiedlich hohen Anteil bei der Fremdenergiebeschaffung. Energieversorger, welchen selbst saisonale Speicherkraftwerke (z.B. Stauseen) und auch Kernenergie für die Versorgung der Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung zur Verfügung stehen, können die Energiepreise tiefer halten, da sie bedeutend weniger Winterstrom zukaufen müssen. EWA-energieUri hat jedoch keine saisonalen Speicherkraftwerke und auch keine Kernenergie-Anteile. Die von EWA-energieUri angestrebte Nutzung des Speicherkraftwerks KW Lucendro ab 2025 würde helfen, diese Abhängigkeit im Winter von der teuren Fremdenergie merklich zu verringern, was sich wiederum positiv auf die Strompreise im Versorgungsgebiet von EWA-energieUri auswirken würde. (energieuri)