Energie Wasser Bern Verzeichnet 56.4 Mio. CHF Gewinn

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete Energie Wasser Bern ein Ergebnis von 56.4 Millionen Franken. Der städtische Energieversorger entrichtet daraus 20.3 Millionen an die Stadt Bern und alimentiert den Ökofonds mit 2.3 Millionen Franken. Gleichzeitig hat das Unternehmen zusätzliche Massnahmen zur Umsetzung der städtischen Energie- und Klimastrategie eingeleitet und sich weiter zum Gesamtenergiespezialisten entwickelt.
09.04.2020

Energie Wasser Bern konnte sich letztes Jahr in einem nach wie vor anspruchsvollen Marktumfeld erfolgreich behaupten. Der 2019 vom städtischen Energieversorger erwirtschaftete Gewinn beläuft sich auf 56.4 Millionen Franken. Das Jahresergebnis enthält einen wesentlichen Sondereffekt: Während der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahr noch zu einer deutlichen Ergebnisverschlechterung geführt hatte, wirkte sich derselbe Effekt im 2019 stark positiv auf das Resultat aus. Bereinigt um die verschiedenen Sondereinflüsse, liegt der Jahresabschluss 2019 im Vergleich zum Vorjahr rund 12.5 Millionen Franken höher. Grund für diesen Anstieg sind vor allem höhere Energiemengen und die positive Entwicklung der Strommarktpreise. An die Stadt Bern entrichtet Energie Wasser Bern 20.3 Millionen Franken. Mit weiteren 2.3 Millionen Franken äufnet das Unternehmen den Fonds für erneuerbare Energien.

Eine Stadt, ein Ziel

Kein anderes Thema hat das Jahr 2019 so geprägt wie der Klimawandel. Als Energieversorger steht Energie Wasser Bern hier besonders in der Pflicht. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen kann nur gelingen, wenn das Energiesystem auf erneuerbare, CO2-neutrale Energieträger umgestellt wird. So baut der städtische Energieversorger das Fernwärmenetz, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und die Produktion sowie den Absatz erneuerbarer Energie weiter aus. Anfang 2019 hat das Unternehmen den Anteil Biogas im Standardprodukt von 5 auf 10 und im Alternativprodukt von 20 auf 30 Prozent gesteigert. Auch im Berner Strommix wurde der Anteil erneuerbarer Energie weiter erhöht: Seit dem 1. Januar 2020 setzt sich ewb.BASIS.Strom aus 100 Prozent Schweizer Wasserkraft zusammen. Mit solchen Massnahmen hat Energie Wasser Bern auch entscheidend dazu beigetragen, dass die Stadt Bern 2019 erneut als «Energiestadt Gold» ausgezeichnet wurde – mit der höchsten Punktezahl, die schweizweit je vergeben wurde.

Wandel zum Gesamtenergiespezialisten 

Wie das Umfeld der Energiebranche verändern sich auch die Anforderungen der Kundinnen und Kunden stetig. Als Gesamtenergiespezialist muss Energie Wasser Bern die Bedürfnisse der Bernerinnen und Berner kennen und jeweils passende Lösungen anbieten können. Das tut das Unternehmen, indem es individuell kombinierbare Produkte und Dienstleistungen zu massgeschneiderten Sorglospaketen zusammenstellt. 2019 realisierte der Energieversorger beispielsweise umfassende Gesamtenergielösungen für die sitem-insel AG oder die Überbauung Schönburg. Ebenso hat Energie Wasser Bern im letzten Jahr das erfolgreiche Produkt ewb.EIGENVERBRAUCH für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch weiterentwickelt und zusammen mit PostFinance Ormera gegründet, eine webbasierte Plattform zur automatisierten Verrechnung von selbstproduzierter Energie über die Blockchain-Technologie. So stimmt der Energieversorger Kundenbedürfnisse und Infrastruktur bestmöglich aufeinander ab.

Umfeld und Ausblick 

Neben dem Energieverkauf rückt immer mehr der Ertrag von Gesamtenergielösungen in den Vordergrund. Mit der 2019 aktualisierten Unternehmensstrategie stellt sich Energie Wasser Bern für die Herausforderungen und Chancen der Zukunft auf. Ein breites Angebotsportfolio ermöglicht es dem Unternehmen, die Einnahmequellen vielfältig zu sichern und den Marktrisiken diversifiziert zu begegnen. Im Jahr 2020 startet der städtische Energieversorger zudem weitere Grossprojekte: Zum Beispiel begannen im Januar 2020 die Bauarbeiten an der Transportleitung ab der Energiezentrale Forsthaus, um den Westen der Stadt Bern mit Fernwärme zu erschliessen. Ausserdem laufen die Vorbereitungen der Testbohrungen für den Bau eines Geospeichers bei der Energiezentrale. Dessen Ziel ist es, die im Sommer ungenutzte Abwärme im Untergrund zu speichern und im Winter wieder zu entziehen, um sie in das Fernwärmenetz abzugeben. Mit diesen Projekten leistet Energie Wasser Bern einen weiteren wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern. (ewb)