Eine sehr gravierende Störung

Am Montag, 10.02.2020 waren der Kanton Uri und Teile des Kantons Schwyz als Folge des Sturms Sabine um die Mittagszeit von einem längeren Stromunterbruch betroffen. Der Netzunterbruch war eine der gravierendsten Störungen der letzten Jahrzehnte.
14.02.2020

 Aus noch ungeklärten Gründen riss in Gurtnellen während dem Sturm Sabine ein Leiterseil der 220-kV-Leitung von Swissgrid zwischen dem Unterwerk Göschenen und dem Unterwerk Plattischachen. Ein Erdkurzschluss löste in der Folge einen kleinflächigen Waldbrand aus, welcher durch die Feuerwehren von Gurtnellen, Silenen und Wassen gelöscht werden konnte. Als Folge dieses Schadensfalles gab es automatische Ausschaltungen der 220-kV-Leitungen von Swissgrid zwischen Göschenen und Plattischachen, zwischen Mettlen und Plattischachen sowie zwischen Ingenbohl und Mettlen. Weiter musste Swissgrid auch seine 220-kV-Leitung zwischen Ingenbohl und Plattischachen ausschalten, um einen sicheren Betriebszustand zu gewährleisten. Durch den Ausfall der Leitungen wurden die Unterwerke Göschenen, Plattischachen und Ingenbohl nicht mehr mit Strom versorgt.

Uri von Schweizer Höchstspannungsnetz komplett abgetrennt

«Im Klartext heisst das, dass Uri auf einen Schlag vom Schweizer Höchstspannungsnetz abgetrennt war und alle 3 Unterwerke ausfielen», erklärt Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA – energieUri. «Der sogenannte ‘Urner Ring’, d.h. die 220-kV-Leitungen zwischen Ingenbohl und Mettlen, Ingenbohl und Plattischachen sowie Mettlen und Plattischachen, brach zusammen. Das ist eine sehr gravierende Störung. Sie führte letztlich auch zum Ausfall des Verteilnetzes von EWA sowie den Nachliegernetzen. Die Folge war ein nahezu vollständiger Blackout in Uri sowie in Teilen des Kantons Schwyz».
Die Behebung der Störung nahm Zeit in Anspruch, weil zuerst geklärt werden musste, wo welche Schäden an den Netzen (Gurtnellen, Axen) aufgetreten waren. «Das dauerte unter den erschwerten Bedingungen des Sturms eine gewisse Zeit» erklärt Werner Jauch. «Dank unserer eigenen 50-kV-Leitung über den Axen und unseren eigenen Kraftwerken konnten wir die Versorgung des Kantons Uri dann sukzessive wieder aufbauen. Ab ca. 13.00 Uhr konnten die ersten Kunden bereits wieder mit Strom versorgt werden.»

Stromversorgung im Kanton Uri wieder gewohnt stabil

Inzwischen läuft die Stromversorgung im Kanton Uri gewohnt stabil und zuverlässig. Die genauen Ursachen für den Versorgungsunterbruch des Urner Rings und den Brand in Gurtnellen werden durch Swissgrid untersucht. Die 220-kV-Leitung von Swissgrid zwischen Plattischachen und Göschenen muss instandgesetzt werden und bleibt bis auf Weiteres ausser Betrieb.

«Trotz der Schwere der Störung sind keine Personen zu Schaden gekommen» ist Werner Jauch erleichtert. «Dank unseren engagierten Mitarbeitenden und unseren Kraftwerken konnten wir die Stromversorgung für den Kanton Uri für einen Blackout-Fall relativ zügig wiederherstellen. Für die Unannehmlichkeiten, die unseren Kundinnen und Kunden durch den Stromunterbruch entstanden sind, möchten wir uns entschuldigen und danken für das Verständnis. Auch danken möchten wir der Urner Polizei und den Feuerwehren für ihre Unterstützung.» (ewa)