Bauarbeiten Wasserkraftwerk Augand auf Kurs

Das Wasserkraftwerk Augand nimmt immer mehr Form an: Die Hauptbauwerke Zentrale und Wasserfassung sind im Rohbau grösstenteils fertiggestellt. Heute nun feiern die Mineure einen Meilenstein: Sie erreichen nach rund eineinhalb Jahren Vortrieb den Durchschlag des Zulaufstollens. Noch bis März 2023 dauern die Bau- und Installationsarbeiten, danach beginnt voraussichtlich die Inbetriebsetzung des Kraftwerks.
22.03.2022

Das ist eine Medienmitteilung von BKW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

An der Kander bei Wimmis, Aeschi b. Spiez und Spiez laufen seit Mai 2020 die Bauarbeiten für das Wasserkraftwerk Augand. Ein Meilenstein im Bau des Kraftwerks steht heute an: der Durchschlag des 1'376 Meter langen Zulaufstollens. Während knapp eineinhalb Jahren wurde der Stollen von beiden Seiten herausgebrochen. Nun treffen sich die Mineure in der Mitte des Zulaufstollens. Durch diesen fliesst künftig das von der Kander entnommene Wasser von der Wasserfassung zur Zentrale.

Rohbauten der Wasserfassung und Zentrale stehen

Derweil nehmen die Hauptbauwerke immer mehr Form an: So sind die Betonarbeiten bei der Wasserfassung weit fortgeschritten, sowohl am Wehr als auch im Bereich des Geschiebeabzugs und im Zusammenhang mit der Fischtreppe, über die die Fische sicher am Kraftwerk vorbeikommen. Gleiches gilt für die Zentrale: Der Rohbau des Gebäudes mit Maschinensaal und Technikraum steht. Aktuell finden diverse Arbeiten an der Druckleitung und rund um die Wasserrückgabe zurück in die Kander statt.

Erneuerbarer Strom für rund 7'700 Haushalte

Voraussichtlich ab März 2023 wird das Wasserkraftwerk schrittweise in Betrieb gesetzt und geht spätestens im Juli 2023 ans Netz. Ab dann produziert das Kraftwerk erneuerbaren Strom für rund 7‘700 Haushalte in der Region. Die mittlere Jahresproduktion liegt bei ca. 35 Gigawattstunden, dies bei einer installierten Leistung von 7,4 Megawatt, die zwei Kaplanturbinen leisten. Die Gesamtkosten des Baus belaufen sich auf rund 60 Millionen Franken. Das Kraftwerk Augand gehört der BKW und der Energie Thun AG. Gemeinsam betreiben sie die Gesellschaft Kraftwerk Augand AG.

Aufwertung der Lebensräume an der Kander

Nebst dem reinen Bau des Wasserkraftwerks wertet die Kraftwerk Augand AG zusammen mit der Gemeinde Aeschi b. Spiez und der Schwellenkorporation Wimmis auch die Kander auf einem Abschnitt unterhalb des Kraftwerks auf. Auf einer Länge von rund 450 Metern soll der Kander am rechten Ufer möglichst viel Gewässerraum zurückgegeben werden. Dieser ging mit dem Bau der Bahnlinie Spiez-Frutigen verloren. Diese Massnahme ermöglicht neue Lebensräume für geschützte Tierarten für die Zeit, bis sich die Kander die ganze Breite eigendynamisch wieder zurückerobert hat. Als weitere Massnahmen wertet die Kraftwerk Augand AG den Hondrichweiher auf und stellt sicher, dass die Fische auch über die Hochwassersperre oberhalb des Stauwehrs weiter aufsteigen können. (bkw)