Axpo mit weiterem erfolgreichen Geschäftsjahr – Strategie bewährt sich

Alle Geschäftsbereiche gut unterwegs, erneut grösster Ergebnisbeitrag aus dem internationalen Kunden- und Handelsgeschäft. Bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von 1848 Millionen CHF, Mittelzufluss aus operativer Tätigkeit von 1466 Millionen CHF, Nettofinanzposition erhöht auf 1791 Millionen CHF und Eigenkapital gestärkt auf 13 151 Millionen CHF. Zuverlässig über 40 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms geliefert, erneuerbare Energien zügig ausgebaut, führende Position als internationales Energieunternehmen im Kunden- und Handelsgeschäft weiter gestärkt. Investitionen für langfristigen Erhalt des Unternehmenswerts nach absehbaren Heimfällen und bevorstehender Stilllegung der Kernkraftwerke getätigt. Verwaltungsrat beantragt Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in Höhe von 241 Millionen CHF und einer zusätzlichen Sonderdividende von 429 Millionen CHF.
05.12.2024

Das ist eine Medienmitteilung von Axpo – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Axpo hat ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr (1. Oktober 2023 bis 30. September 2024) hinter sich. Das Unternehmen erzielte ein gutes Ergebnis und trieb die Umsetzung der Strategie konsequent voran. Mit der zuverlässigen Lieferung von mehr als 40 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms leistete Axpo einen wesentlichen Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung im Heimmarkt. Axpo baute die Produktion aus erneuerbaren Energiequellen weiter aus und stärkte ihre Position als internationales Energieunternehmen, das seinen Kunden dabei hilft, ihre CO2-Ziele zu erreichen.

Christoph Brand, CEO von Axpo: «Axpo ist mit ihrer Strategie, ihren Fähigkeiten und ihrer Marktposition heute stärker, denn je. Als tief in der Schweiz verwurzeltes Unternehmen tragen wir im Heimmarkt eine grosse Verantwortung und werden es auch weiterhin tun. Axpo liefert heute rund 40 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms und ist die grösste Produzentin von erneuerbarer Energie. Das Projektportfolio für die Stromerzeugung und -übertragung für die kommenden Jahre umfasst Projekte im Umfang von rund 2 Milliarden CHF. Gleichzeitig ist Axpo als internationales Energieunternehmen weltweit erfolgreich und wird ihre Marktpositionen gezielt weiter ausbauen. Auf diese Kombination von starker Verwurzelung in der Schweiz und internationalem Wachstum sind wir stolz. Wir sind überzeugt, dass diese Kombination für Axpo die besten Voraussetzungen schafft, um langfristig erfolgreich zu bleiben.»

Gutes Ergebnis dank starker operativer Leistung 

Die Energiepreise normalisierten sich im Berichtsjahr und näherten sich dem Vorkrisenniveau an. Auch die Volatilität reduzierte sich, lag aber weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt. In diesem nach wie vor dynamischen Umfeld erzielte Axpo ein gutes Ergebnis. Dabei wurde der Strom aus den Schweizer Axpo Kraftwerken im Berichtsjahr zu Preisen ausgeliefert, die drei Jahre zuvor auf einem deutlich niedrigeren Niveau als heute vereinbart worden waren. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1848 Millionen CHF ist auf die gute operative Leistung in allen Geschäftsbereichen zurückzuführen. Es lag jedoch unter dem ausserordentlichen Ergebnis des Vorjahres von 2689 Millionen CHF.

Alle Geschäftsbereiche gut unterwegs

Der Geschäftsbereich Generation & Distribution verbesserte das bereinigte Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 50 Millionen CHF auf 402 Millionen CHF. Dies ist vor allem auf die hohe Verfügbarkeit der Schweizer Kernkraftwerke und die wetterbedingt um 20 Prozent höhere Produktion aus Wasserkraft zurückzuführen. Wie erwartet konnte der Geschäftsbereich Trading & Sales mit dem Kunden- und Handelsgeschäft das ausserordentliche Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen. Der Geschäftsbereich leistete aber, vor allem dank dem Geschäft mit massgeschneiderten Energiedienstleistungen für Kunden (Origination) und seinen rund 1,7 Millionen Lieferpunkten in Italien, Spanien, Portugal und Polen, mit einem Betriebsergebnis von 1112 Millionen CHF wiederum den grössten Ergebnisbeitrag (Vorjahr: 1688 Millionen CHF). Das bereinigte Betriebsergebnis von CKW lag mit 116 Millionen CHF aufgrund der niedrigeren Strompreise unter dem Vorjahr (160 Millionen CHF). Insgesamt resultierte ein Unternehmensergebnis von 1509 Millionen CHF (Vorjahr: 3389 Millionen CHF).  

Nettofinanzposition positiv, Eigenkapital gestärkt

Die Bruttoinvestitionen, vor allem in den Bau von Solar- und Windkraftwerken sowie in den Ausbau der Netze, betrugen 509 Millionen CHF, davon 279 Millionen CHF in der Schweiz. Sie lagen damit leicht über dem Vorjahr (475 Millionen CHF). Durch den niedrigeren operativen Mittelzufluss und die höheren Nettoinvestitionen ging der freie Mittelzufluss auf 1099 Millionen CHF zurück (Vorjahr: 3766 Millionen CHF). Die weiter sinkenden Energiepreise führten im Berichtsjahr auch zu einer weiteren Verkürzung der Bilanz. Die Bilanzsumme belief sich per 30. September 2024 auf 34 025 Millionen CHF. Das Eigenkapital erhöhte sich um 1586 Millionen CHF auf 13 151 Millionen CHF. Mit der leichten Abnahme der Liquidität auf 7355 Millionen CHF und der Reduktion der Finanzverbindlichkeiten von 7152 Millionen CHF auf 5564 Millionen CHF verbesserte sich die Nettofinanzposition auf 1791 Millionen CHF. Nachdem für die letzten beiden Berichtsjahre keine Dividende ausgezahlt wurde, beantragt der Verwaltungsrat den Aktionären auf Basis des guten Ergebnisses und der soliden Kapitalsituation die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in Höhe von 241 Millionen CHF und einer zusätzlichen Sonderdividende in Höhe von 429 Millionen CHF.   

Grosser Beitrag zur sicheren Energieversorgung in der Schweiz 

Im abgelaufenen Geschäftsjahr leistete Axpo wiederum einen bedeutenden Beitrag zu einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung in der Schweiz. Mit ihren über 100 mit Partnern betriebenen Kraftwerken und ihren langfristigen Energiebezugsverträgen deckte Axpo rund 40 Prozent des schweizerischen Strombedarfs. Gegen Ende der Berichtsperiode schloss Axpo zudem einen Liefervertrag mit einem Schweizer Gasversorger ab, mit dem dieser von Axpo aus verschiedenen europäischen Hubs flexibel Gas beziehen kann. Dieser und weitere Verträge mit Schweizer Gasversorgern tragen zur zuverlässigen Versorgung der Schweiz mit dem auf dem Weg in die Klimaneutralität wichtigen Brücken-Energieträger Gas bei. 

Zügiger Ausbau von Solar- und Windanlagen

Die Aktivitäten im Bereich der Stromerzeugung aus Wind- und Solarkraftwerken baute Axpo im Berichtsjahr weiter aus. Im Solarbereich wurden 214 Megawatt (MW) und bei der Windkraft 89 MW Leistung zugebaut. In der Schweiz installierte die Axpo Tochter CKW im Berichtsjahr rund 1000 PV-Dachanlagen. Geringer als ursprünglich angenommen ist das Potenzial von alpinen PV-Anlagen. Die Aktivitäten in diesem Bereich sind aufgrund der Rahmenbedingungen und der herausfordernden Wirtschaftlichkeit branchenweit ins Stocken geraten. Noch ungenutztes Potenzial besteht in der Schweiz für die saubere und günstige Stromerzeugung aus Windenergie, insbesondere für Anlagen, die den dringend benötigten Winterstrom produzieren. Axpo rechnet in ihrem Szenario 2050 für die Schweiz mit einer Produktion aus Windkraft in Höhe von 10 Terawattstunden (TWh), wobei das Potenzial technisch gesehen deutlich grösser wäre. Axpo hat das Team für Windkraft in der Schweiz verstärkt und evaluiert derzeit verschiedene Windpark-Standorte.   

Pionierrolle bei Wasserstoff, Biogas und Energiespeichern 

Mit der Inbetriebnahme der bisher grössten Produktionsanlage für grünen Wasserstoff ihrer Art in der Schweiz hat Axpo auch in diesem Bereich einen weiteren Meilenstein erreicht. Die zusammen mit der lokalen Partnerin Rhiienergie betriebene Anlage in Domat/Ems ist direkt an das Wasserkraftwerk Reichenau angeschlossen und ermöglicht die klimaneutrale Produktion von bis zu 350 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr. Damit können bis zu 1,5 Millionen Liter Diesel eingespart werden. Weitere Wasserstoffprojekte im In- und Ausland sind in Evaluation und in Umsetzung, wobei sich der Markt für Wasserstoff derzeit weniger rasch entwickelt, als erwartet, und die Wirtschaftlichkeit herausfordernd bleibt.

Axpo gehört auch zu den Pionieren im Bereich von Biomasse- und Biogasanlagen. In der Schweiz ist Axpo mit 15 Biogasanlagen, die erneuerbare Energie und nährstoffreichen Naturdünger produzieren, das führende Unternehmen in der Trockenfermentierung von organischem Abfall. Auch im Ausland betreibt Axpo bereits verschiedene Biogasanlagen. 

Speichermöglichkeiten werden mit dem steigenden Anteil von Solar- und Windenergie am Strommix immer wichtiger. Axpo ist seit Jahren führend in der Projektentwicklung, dem Bau und der Vermarktung von Grossbatterielösungen. In der Schweiz betreibt das Unternehmen bereits mehrere Speicheranlagen und erbringt Vermarktungsdienstleistungen für Dritte. Im Berichtsjahr nahm Axpo in Schweden einen der grössten Grossbatteriespeicher des Landes in Betrieb. Dieser wird zur Bereitstellung von Regelenergie für das Netzgleichgewicht eingesetzt. Weitere Projekte im In- und Ausland sind in Vorbereitung. 

Anhaltender Erfolg im internationalen Kunden- und Handelsgeschäft 

Ihre führende Position im Kunden- und Handelsgeschäft baute Axpo weiter aus. Dieser Geschäftsbereich lieferte auch in diesem Berichtsjahr den grössten Beitrag zum Ergebnis. Über die letzten zehn Jahre trug das internationale Kunden- und Handelsgeschäft mehr als die Hälfte zum Betriebsergebnis bei. Die gegenüber dem Vorjahr gesunkene Volatilität der Energiepreise reduzierte das Ertragspotenzial zwar deutlich, doch mit der weiteren Normalisierung erhöhte sich insbesondere das Interesse von Industrieunternehmen an langfristigen Stromlieferverträgen (Corporate Power Purchase Agreements, PPA). Generell wird die zuverlässige Verfügbarkeit von Energie zu wirtschaftlichen und planbaren Preisen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen immer entscheidender. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Energiewende erhöhen die Komplexität für die Unternehmen weiter. Axpo bietet dafür eine umfassende Beratung und massgeschneiderte Lösungen. Diese umfassen neben den erwähnten PPAs auch Produkte und Dienstleistungen aus dem ganzen Energiespektrum, damit den Unternehmen die richtige Energieform zur richtigen Zeit in der richtigen Menge zur Verfügung steht.  

Die führende Rolle der Axpo als internationale Anbieterin von Energieprodukten und -dienstleistungen wird auch von den Kunden anerkannt. Axpo wurde bei den Energy Risk Awards im Bereich erneuerbare Energien als «Unternehmen des Jahres» ausgezeichnet und belegte in den Energy Risk Commodity Rankings in verschiedenen Kategorien und Märkten den ersten Platz. Dabei gaben insbesondere die umfassenden Marktkenntnisse, die Zuverlässigkeit, die Flexibilität und die Fähigkeit zur raschen Umsetzung den Ausschlag zu Gunsten der Axpo Teams.

Mitarbeitende als Schlüssel zum Erfolg 

Der Erfolg der Axpo basiert vor allem auf den über 7000 Mitarbeitenden, davon rund 5000 in der Schweiz. Um Talente zu gewinnen und zu halten, legt Axpo grossen Wert auf die Unternehmenskultur. Dazu gehören gezielte Massnahmen in die Aus- und Weiterbildung und die Möglichkeit, in anderen Ländern und Geschäftsbereichen Erfahrungen zu sammeln. In der Schweiz hat Axpo im Berichtsjahr eine Ausbildungsoffensive gestartet. Bis 2030 beabsichtigt das Unternehmen, durch gezielte Massnahmen der wichtigste Ausbildungsbetrieb in der Schweizer Energiebranche zu werden und eine Lehrstellenquote von rund 15 Prozent zu erreichen, das heisst, die Zahl der Lernenden von heute 426 auf 600 zu erhöhen. Für die neuen Berufsbilder Solarinstallateur und Solarmonteur bietet die Axpo Tochter CKW bereits seit diesem Jahr Lehrstellen an. 

Bewährte Strategie sichert Zukunftsfähigkeit  

Axpo hat die Ambition, mit ihren innovativen Energielösungen eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Die Unternehmensstrategie basiert auf drei Pfeilern: erstens einen bedeutenden Beitrag zu einem sicheren Energieversorgungssystem leisten, zweitens die Energiewende vorantreiben und erneuerbare Energiequellen zubauen und drittens das Kundengeschäft mit Energiehandelslösungen ausbauen. Nachhaltigkeit ist dabei ein zentraler Bestandteil. Mit innovativen Energielösungen und dem konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien trägt Axpo zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung bei und strebt gleichzeitig die vollständige Dekarbonisierung der eigenen Wertschöpfungskette bis 2050 an. Das Wachstum bei den erneuerbaren Energien und im internationalen Kunden- und Handelsgeschäft ist für die Zukunft von Axpo entscheidend. Denn mit der Schweizer Stromproduktion sind nach wie vor grosse Risiken verbunden und die wegfallenden Erträge aufgrund des absehbaren Heimfalls von Wasserkraftwerken bei ausgelaufener Konzession sowie der bevorstehenden Abschaltung der Kernkraftwerke müssen ersetzt werden. Axpo braucht also zusätzliche Erträge, um die Ertragskraft erhalten, weiterhin in die Schweizer Energieversorgung investieren und den Aktionären eine angemessene Dividende zahlen zu können.   

Ausblick  

Aufgrund der weltpolitischen Lage ist die Lage an den Märkten weiterhin instabil und die künftige Entwicklung unsicher. Axpo ist in diesem anspruchsvollen Umfeld gut unterwegs und setzt die Strategie erfolgreich um. Beim finanziellen Ausblick ist zu berücksichtigen, dass Axpo nicht mehr die ganze Stromproduktion auf drei Jahre absichert. Ab dem kommenden Geschäftsjahr werden die gestiegenen Strompreise einen positiven Einfluss auf das Ergebnis von Axpo haben. Die Wertschwankungen der STENFO werden das Unternehmensergebnis auch künftig beeinflussen.  (axpo)