8000 Badewannen Heisswasser für das Klima

Fernwärme von IWB ist klimafreundlich: einen grossen Teil der Wärme produziert die Basler Energieversorgerin aus CO2-neutralen Quellen. Diese Fernwärme kann nun im neuen Wärmespeicher am Dolderweg zwischengespeichert und bei hohem Bedarf genutzt werden. Damit kann IWB Erdgas einsparen. Die Fernwärme wird noch ökologischer.
22.10.2020

Die Temperaturen sinken. Baslerinnen und Basler drehen die Heizungen auf, um es zu Hause warm zu haben. Rund 45 000 Haushalte und Betriebe sind im Kanton Basel-Stadt an das Fernwärmenetz angeschlossen. Als Alternative zu Öl- und Gasheizungen baut IWB dieses Netz in den nächsten Jahren intensiv aus. Gleichzeitig zum Netzwachstum wird die Basler Energieversorgerin die Fernwärme weiter ökologisieren. Mit der Heizperiode 2020/2021 nimmt IWB nun den Wärmespeicher Dolder in Betrieb und steigert damit die CO2-Neutralität der Basler Fernwärme.

Neun Stahlbehälter mit über einer Million Litern Fassungsvermögen

Der Wärmespeicher Dolder besteht aus neun Stahlbehältern mit einem Volumen von insgesamt 1 260 000 Litern – in etwa so viel wie 8000 Badewannen. Die Stahlbehälter stehen im ehemaligen Heizwerk am Kleinbasler Dolderweg. Der neue Wärmespeicher kann bei geringer Wärmenachfrage überschüssige, CO2-neutral produzierte Wärme aus der Kehrichtverwertungsanlage und den beiden Basler Holzkraftwerken aufnehmen und diese ins Fernwärmenetz abgeben, wenn sie benötigt wird. IWB reduziert damit den Erdgasverbrauch und den CO2-Ausstoss der Basler Fernwärmeproduktion. Denn den Ausgleich zu Spitzenverbrauchszeiten haben bisher mit Erdgas betriebene Heizkraftwerke übernommen. Diese kommen nun seltener zum Einsatz.

Rolle des Wärmespeichers im Fernwärmenetz

Das Basler Fernwärmenetz funktioniert wie eine riesige Zentralheizung. Die Abwärme von Produktionsanlagen wie der Kehrichtverwertungsanlage nutzt IWB, um Fernwärmewasser aufzuwärmen. Das Wasser befindet sich in einem geschlossenen Kreislauf. Es fliesst von den Produktionsanlagen zu den Haushalten und dem Gewerbe. Dort wird die Wärme genutzt und das abgekühlte Wasser fliesst wieder zurück zu den Produktionsanlagen. Die Kehrichtverwertungsanlage und die beiden Holzkraftwerke produzieren Wärme in Basel klimaneutral mit grösstmöglicher Effizienz. Sie decken den Grundbedarf im Fernwärmenetz ab. Während Nachfragespitzen am Vormittag und nach Feierabend kommt auch Erdgas als Energieträger in den Produktionsanlagen Volta, Bahnhof und Rosental zum Einsatz. Mit dem Wärmespeicher Dolder werden die Lastspitzen geglättet und somit Erdgas eingespart.

Traditionsreicher Standort

IWB baute den Wärmespeicher in ein bestehendes Gebäude am Dolderweg, in welchem bereits vor 120 Jahren Energie produziert wurde. 1895 befanden sich dort Anlagen zur Stromproduktion für die ersten elektrischen Trams in Basel. In den 1980-er Jahren baute IWB an derselben Stelle ein Heizwerk, das bis 1998 in Betrieb war. Unmittelbar daneben betreibt IWB heute ein Unterwerk, in welchem Strom auf verschiedene Spannungsebenen transformiert und weiterverteilt wird. (iwb)