VSE verlangt Tatbeweis für neue Energiestrategie

An seiner Generalversammlung fordert der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen Leitplanken in Form neuer Gesetze und Verordnungen, welche die Stromversorgung langfristig sichern. Gleichzeitig verlangt er als Tatbeweis eine rasche Straffung der Verfahren sowie schnelle Anpassung der Netzentgelte. Er spricht sich für Marktpreise, die volle Strommarktöffnung sowie die verstärkte europäische Marktintegration der Schweiz aus.
10.05.2012

Kurt Rohrbach, VSE-Präsident, hielt an der Generalsammlung Rückschau auf das schwierige Marktumfeld im vergangenen Jahr und die energiepolitische Wende. Er betonte, dass die Branche willens sei, die veränderten Bedingungen als Herausforderung anzunehmen und sich ihnen zu stellen. „Aus meiner Sicht geht es nicht in erster Linie um die Frage, ob wir im Jahr 2050 fünf oder sieben Gaskraftwerke brauchen und ob wir 2.5 oder 3.2 TWh Strom aus Wasserkraft zubauen können“, so Rohrbach. Die Energiestrategie 2050 soll vielmehr neue gesetzliche Leitplanken setzen, innerhalb derer die Stromunternehmen Handlungsfreiheit hätten. Von mehr Lenkungs- und Subventionierungsmassnahmen sei jedoch abzusehen. Verlässliche und stabile Rahmenbedingungen brauche es auch, damit die wegfallenden Produktionskapazitäten in der Schweiz durch neue Kraftwerke ersetzt werden können.

 

Rohrbach forderte auf dem „fast track“ als Tatbeweis eine schnelle Straffung der Verfahren für den Bau von Netzen und Produktionsanlagen sowie eine rasche Anpassung der Netzentgelte. Weiter unterstrich er, wie wichtig Marktpreise bei der Energielieferung in der Grundversorgung, die vollständige Marktöffnung und damit die verstärkte Integration der Schweiz in die europäischen Energiemärkte für die Branche seien.


„Vorschau 2012“ als wichtiger Beitrag zur Energiestrategie 2050
Kurt Rohrbach wies in seinem Referat zudem darauf hin, dass die Auswirkungen einer neuen Energiestrategie erzeugungs- und bedarfsseitig ausreichend beziffert sein müssen, damit diese als Planungsgrundlage dienen könnte. Die Branche erarbeitet zurzeit im Projekt „Vorschau 2012“ solide Grundlagen. Auf deren Basis soll eruiert werden, wie sich der Bedarf entwickelt, welche Varianten existieren und auf welche Rahmenbedingungen sich die Branche bei der Planung einzustellen hat. VSE-Direktor Michael Frank hielt fest, dass Investitionen einer breiten Akzeptanz aller Anspruchsgruppen bedürfen. (vse)