VSE-Energiewelten: Ein Blick in die Energiezukunft

Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat die dritte Ausgabe seines Berichts «Energiewelten» veröffentlicht. Steigender Stromverbrauch in der Schweiz dürfte die Produktionslücke im Winter verschärfen. Der VSE hat auch Parlamentarier und seine zahlreichen Mitgliedsunternehmen zur Energiezukunft befragt.
04.07.2019

Wie versorgt sich die Schweiz im Jahr 2035 mit Energie? Was sind die grössten Herausforderungen? Der VSE lässt Leser des deskriptiven Denkmodells Energiewelten in die Energiewelt von morgen eintauchen. Der «VSE Trend 2035» wird dabei jährlich aktualisiert, um der raschen Entwicklung der Energiebranche Rechnung zu tragen. Er beschreibt mittels fünf Dimensionen die energiewirtschaftliche, technologische und regulatorische Entwicklung. Die Energiewelten begleiten auch Unternehmen auf ihrem strategischen Weg – und sie werden bei Studierenden eingesetzt, die sich in Richtung Unternehmensführung ausbilden. 

Trend 2035: Weniger gesicherte Kapazitäten, höhere Stromnachfrage
 
Unsere Nachbarländer bauen zunehmend fossile und nukleare Kapazitäten ab. Dieser Abbau gesicherter Leistung könnte winterliche Stromimporte für die Schweiz zukünftig erschweren. Die fortschreitende Elektrifizierung von Gebäuden und Mobilität führt zudem zu einem erhöhten Stromverbrauch. Beim Erreichen der Klimaziele 2035 steigt die Stromnachfrage in Europa mindestens um den Faktor 1.3. Neues Potenzial lässt sich bei der Wasserkraft freisetzen, wenn bestehende Talsperren erhöht und neu entstehende Gletscherseen zur Produktion genutzt werden. Dies sind einige der zentralen Aussagen im Energieweltenbericht 2019.

Die Energiewelt von morgen ist durch dezentrale Strukturen, Dekarbonisierung und Massnahmen für den Erhalt der Versorgungssicherheit geprägt. Der VSE Trend 2035 beschreibt eine «smarte Energiezukunft», digitale Technologien wie z.B. Smart-Home-Applikationen sind also allgegenwärtig. 

Auch die vom VSE befragten Mitgliedsunternehmen beurteilen die Versorgungsicherheit als zunehmend kritisch. Im Gegensatz zum VSE-Trend 2035 rechnen die Mitglieder aber zukünftig mit einer viel stärkeren Regulierung und gehen von einer geringen dezentralen Versorgung aus.  
 
- Energieweltenbericht 2019 
- Mehr Infos zu den Energiewelten 
- Interview Dr. Ivo Schillig «Und plötzlich ist da ein gemeinsames Verständnis der Energiezukunft»