Strompreise sinken 2013 bei vielen Elektrizitätsversorgern

Die Strompreise für Haushalte sinken 2013 im Mittel um rund 1% und für Unternehmen um rund 2%. Ursache sind meistens sinkende Netzentgelte. Allerdings unterscheiden sich die Preisanpassungen der einzelnen Versorgungsunternehmen regional und je nach Stromprodukt stark. Dies hat eine Umfrage des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen ergeben.
27.08.2012

Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat bei 29 grösseren Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die 50% der gesamtschweizerischen Stromkunden versorgen, eine Erhebung zu den Strompreisen durchgeführt. Im nächsten Jahr werden die Strompreise für einen typischen Haushalt um etwa 1% tiefer liegen als 2012. Ein grösserer Dienstleistungs- oder Gewerbebetrieb bzw. ein kleines Industrieunternehmen bezahlt 2013 im Mittel 2% weniger für den Strom. Für einen Haushalt mit einem Stromverbrauch von etwa 4’500 kWh sinkt damit die jährliche Stromrechnung um knapp 15 Franken. Zwischen den einzelnen Versorgungsunternehmen gibt es je nach Region und Stromprodukt grosse Unterschiede.


Die Preisänderungen sind in der Regel durch tiefere Netznutzungstarife verursacht. Die Gründe dafür sind Kostensenkungen und die reduzierten Tarife für Systemdienstleistungen, die 2013 lediglich 0.31Rp./kWh betragen (2012:  0.46Rp./kWh). Die Energiepreise sind im Durchschnitt stabil geblieben. Im Energiebereich gibt es gegenläufige Entwicklungen. Einerseits steigen die Gestehungskosten von inländischen Produktionsanlagen leicht aufgrund von Investitionen und Sanierungen, andererseits sind die Preise für die Beschaffung an den internationalen Strombörsen aufgrund der Wirtschaftskrise etwas gesunken. Bei den Abgaben an das Gemeinwesen gibt es keine einheitliche Entwicklung, einzelne Orte haben die Abgaben deutlich erhöht.


Der VSE hat in seiner Studie „Wege in die neue Stromzukunft“ die Kosten der zukünftig notwendigen Investitionen in Anlagen und Netze berechnet. Bis 2050 ist je nach Szenario mit Investitionen von 118 Mrd. Fr. bis 150 Mrd. Franken zu rechnen. Als erster wichtiger Schritt zur Umsetzung der neuen Energiestrategie wird bereits in den nächsten Jahren in noch effizientere Netz- und Produktionsanlagen investiert werden, was unsere Stromversorgung langfristig sichern wird. (vse)