Strategie Stromnetze: Bedarfsgerechte Netze sind das Ziel

Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates (UREK-N) hat ihre Detailberatung der Strategie Stromnetze abgeschlossen. Leitungen mit Nennspannung unter 220kV sollen grundsätzlich erdverlegt werden, sofern technisch und betrieblich möglich – und nicht über dreimal teurer als Freileitungen. Für den VSE bringt der Mehrkostenfaktor als klares, quantifizierbares Kriterium mehr Rechtssicherheit. Allfällige Ausnahmen davon sieht der VSE kritisch. Sie provozieren Rechtsunsicherheit, Einsprachen und lange Bewilligungsverfahren.
28.03.2017

Die UREK-N spricht sich zudem für den Einsatz intelligenter Netze aus, fordert aber die explizite Zustimmung von Endverbrauchern dazu. Explizite Zustimmung zu intelligenten Steuer- und Regelsystemen sieht der VSE als schlechte Lösung. Wünschenswert ist stattdessen eine Abmeldung durch den Kunden (Opt-out-System), wie vom Ständerat vorgeschlagen.

Der VSE begrüsst und unterstützt die Stromnetzstrategie. Sie bringt Lösungen, damit auch in Zukunft das richtige Netz zur richtigen Zeit zur Verfügung steht.


«Eine sichere Stromversorgung setzt einen abgestimmten Rahmen für Produktion, Netze und Speicherung voraus», sagt Michael Frank, Direktor des VSE. «Besonders die Stromnetze stehen hier und heute vor grossen Herausforderungen. Veränderte Produktion, neue Verbrauchsmuster sowie der technische Fortschritt machen einen Um- und Ausbau der Netze nötig.»


Die Strategie Stromnetze zielt in diese Richtung. Wichtige Branchenanliegen wurden bereits in die Vorlage aufgenommen. Die Strategie schafft mehr Planungs- und Rechtssicherheit und ermöglicht dringend nötige Investitionen. Der VSE sieht jedoch besonders in folgenden drei Punkten noch Optimierungsbedarf.

  • Bewilligungsverfahren müssen straffer werden
  • Bürokratieabbau für kleinere und unproblematische Vorhaben ist nötig
  • Verfahrensregeln müssen klar sein, auf Detailregulierungen soll verzichtet werden